Samstag, 27. Juni 2009

Aller guten Dinge sind drei...


10. Tag: Montag, 08. Juni 2009

Wie üblich, um acht Uhr morgens, kriechen wir aus den Federn, um uns erst mal ein Frühstück zu gönnen. Trotz der verschiedenen Möglichkeiten das Hostel zu verlassen, wie es auf der Pinnwand erklärt wird, entscheiden wir uns doch nicht dafür, uns mit einem Teelöffel einen Fluchttunnel zu graben, sondern checken ganz anständig aus, bevor wir uns zur Bushaltestelle aufmachen.

Unser heutiger Weg führt an den Loch Ness, was mit einer zweistündigen Fahrt verbunden ist. Witzigerweise holt uns wieder genau der Busfahrer ab, der uns am Tag zuvor noch hier abgesetzt hat. Aber als wir den Preis für unsere Tour hören, vergeht uns das Lachen recht schnell wieder. Das ist aber nur der Beginn des wohl teuersten Tages dieses Urlaubs.
Auf unserem Weg Richtung Norden kommen wir auch an Eilean Donan vorbei, dem meist fotografiertesten Schloss in Schottland. Leider reicht uns die Zeit nicht, um auszusteigen, aber von der Straße aus hat man schon einen sehr schönen Blick darauf.

Nach all der Zeit macht sich bei uns leider aber auch mehr und mehr die Müdigkeit bemerkbar und so kommt es immer wieder vor – wenn wir nicht gerade durch die laut musikhörende oder mit-dem-Handy-telefonierende Dame hinter uns unterhalten werden – dass uns die Augen zufallen.

Nach einem dieser kurzen Dösphasen stell ich plötzlich überrascht fest, dass wir Loch Ness bereits erreicht haben und ehe wir uns versehen taucht auch schon das Urquhart Castle vor uns auf. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Drumnadrochit.

Da ist es also, eines der berühmtesten Örtchen am Loch Ness. Nur von See ist hier weit und breit nichts zu sehen, ebenso wenig wie von einem Lageplan. Magisch angezogen fühlen wir uns natürlich vom weithin ausgeschilderten Visitor Centre, nur gibt es auch hier nichts, was uns gesagt hätte, wo wir unser Hostel finden. Der Versuch eine Straße entlang zu laufen, entpuppt sich jedenfalls als Fehlschlag.

Da sich weder Hostel noch eine dementsprechende Beschilderung offenbart, beschließen wir im Visitor Centre nachzufragen. Tatsächlich weiß die Frau sofort Bescheid und kann uns auch gleich noch sagen, wo die Tourist Info ist. Dort können wir nämlich unsere restlichen Citylink Tickets bestellen.

Natürlich haben wir zuvor die falsche Richtung auf unserer Suche gewählt. Wir durchqueren also das Örtchen Drumnadrochit und folgen der Straße bis zu einer Tankstelle. Hier befindet sich der Ortsteil Lewiston. Dort treffen wir sogar tatsächlich auf ein Schild, das uns den Weg zum Hostel weist.

Das kleine Häuschen mit dem großen Nessie drauf liegt etwas weit ab vom Schuss, aber in einer sehr ruhigen Umgebung. Einchecken können wir sofort, das lässt es doch gleich sehr viel sympatischer wirken. Kaum, dass wir mit der Frau dort ins Gespräch kommen, stellt sich heraus, dass sie auch Deutsche ist und sofort beginnt sie uns zu erklären, was wir hier alles für tolle Sachen machen können. Sie erklärt uns sogar so viel, dass uns von vornherein klar wird, dass wir das unmöglich in der wenigen Zeit schaffen, die wir hier sind.
Zunächst einmal muss auf jeden Fall das Standartprogramm abgeklappert werden. Wir lassen also unsere Rucksäcke im Zimmer und machen uns wieder auf den Weg nach Drumnadrochit. Vor dem Vergnügen kommt aber leider erst einmal die Pflicht. Wir statten also der Tourist Info einen Besuch ab, wo wir uns um unsere weiteren Citylink Tickets kümmern wollen.

Die Frau am Schalter ist sehr nett und versucht ihr Möglichstes, aber schlussendlich kann auch sie nichts daran ändern, dass Kosten auf uns zukommen, bei denen es uns fast auf den Hintern setzt. Also ein gutgemeinter Rat an alle, die mit Citylink durch das Land kurven wollen: je früher ihr das Ticket kauft, desto günstiger kommt es euch. Wenn ihr zu spät dran seid, dann zahlt ihr euch dumm und dämlich. Auf diese Weise haben Carsi und ich zumindest allein an diesem Tag, jeder mehr als 50 Pfund für den Bus ausgegeben. Das stellt alle Ausgabenlisten der vergangen Tage in den Schatten.

Mit wesentlich weniger Geld, dafür aber mit den restlichen Bustickets in den Taschen können wir uns wieder den angenehmeren Dingen zuwenden. Dazu gehört als aller erstes mal eine Bootstour. Es gibt in Drumnadrochit mehrere Stellen, die Bootstouren auf dem Loch Ness verkaufen, die günstigste ist aber wohl gleich neben dem Souvenirladen am Visitor Centre.

Mit 10 Pfund pro Nase ist man dabei und wir haben außerdem noch das Glück, dass wir eine Tour für uns ganz allein bekommen. In der Hochsaison ist sowas natürlich undenkbar, aber jetzt scheint sich außer uns niemand für die Tour um 15 Uhr zu interessieren. Glück für uns also. Mit dem Shuttlebus werden wir abgeholt und zum See gefahren, der noch etwa 5 Fahrminuten entfernt liegt. Hier besteigen wir unser kleines Boot und machen uns auf die Suche nach Nessie.

Wir hätten uns kein herrlicheres Wetter aussuchen können. Gemütlich schippern wir über den See und werfen hin und wieder auch einen Blick auf das Sonar, das beim Kapitän in der Kabine hängt, doch außer einer Felsspalte und dem steilen Ufer können wir nichts Interessantes erkennen. Nessie hin oder her, die Tour macht auf jeden Fall sehr viel Spaß. Auch ohne ein Ungeheuer ist der See auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.

Wie uns die Sonarbilder zeigen, fällt das Ufer fast senkrecht in die Tiefe, weshalb es das Infoblatt, das uns der Kapitän gibt, auch als Badewanne bezeichnet. Unter der Wasseroberfläche gibt es unberechenbare Strömungen und die Sichtverhältnisse sind praktisch Null. Zwar sieht das Wasser von außen betrachtet schön klar aus, aber in Wirklichkeit schwimmen unzählige kleine Torfteilchen darin, sodass man unter Wasser nichts erkennen kann. Sehen kann man das zum Beispiel auch daran, wenn man über die Reling schaut und das Wasser beobachtet, das vom Bootsmotor aufgewirbelt wird. Zwischen dem weißen Schaum erkennt man dort ganz deutlich das braune Wasser.

Außer diesem Wasserphänomen und der warmen Sonne lässt sich aber noch anderes auf dieser Tour entdecken. Zum Beispiel eine große Säule, die am Ufer empor ragt. Sie erinnert an John Cobb, der 1952 auf dem Loch Ness den Geschwindigkeitsrekord mit einem Motorboot gebrochen hat und dabei ums Leben kam.Und das wichtigste natürlich: Urquhart Castle. Je nach Betreiber der Bootstour wird hier manchmal auch Halt gemacht, wir hingegen fahren nur langsam vorbei. Mehr ist auch nicht nötig, denn um sich die Ruinen der einst so stolzen Burg anzusehen, muss man sich genügend Zeit nehmen.

Nach der Bootstour geht es zur zweiten, wichtigen Besucherattraktion von Drumnadrochit: dem Loch Ness Exhebition Centre. Hier lernt man in einem spannenden Audiovisuellen Rundgang die Geschichte des Loch Ness und seines Ungeheuers kennen, aber auf eine Weise, die sehr objektiv bleibt, sodass sich jeder selber eine Meinung darüber bilden kann, ob er nun an Nessie glaubt oder nicht. Der Rundgang endet selbstverständlich im Souvenirshop, wo es Nessiefiguren in allen Größen und Formen gibt: von kleinen Schlüsselanhängern, über T-Shirts, Schokolade und riesigen Plüschtieren.

Auf dem Rückweg zum Hostel schauen wir noch schnell beim Post Office vorbei, wo es einen kleinen Tante Emma Laden gibt. Ein gut gemeinter Rat, falls ihr dort einkauft: seht euch die Preisschilder sehr genau an, sie sind recht undeutlich beschriftet, sodass wir am Ende mehr bezahlt haben, als wir zunächst dachten.

Noch ist es aber nicht spät und wir haben noch immer tolles Wetter. Also gelingt es mir, Carsi zu einem Spaziergang an die Loch Ness Bay zu überreden. Das hat uns jedenfalls die Frau vom Hostel empfohlen. Einziger Haken dabei: um ans Ufer des Sees zu gelangen, muss man angeblich durch einen kleinen Fluss laufen, der etwa knöchelhohes Wasser hat.

Zunächst geht es aber erst mal über den „Public Footpath“ in einen kleinen Wald. Wirklich unheimlich ist es hier zwar nicht, aber wenn zwei verrückte Gestalten wie Carsi und ich so einen Spaziergang machen, dann kommen wir dabei auf allerhand durchgeknallte Ideen. Das Resultat habe ich natürlich auf Film dokumentiert. Mehr Details werden dazu nicht verraten.

Als wir am Fluss ankommen läuft nichts wie geplant. Zwar gelingt es mir, irgendwie über die rutschigen, unebenen Steine ans andere Ufer zu gelangen, doch von einem See entdecke ich hier weit und breit nichts. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder umständlich zurück zu waten. Offenbar müssen wir an irgendeiner Verzweigung falsch abgebogen sein. Naja, macht nichts. Wir hatten auch so unseren Spaß.

Auf jeden Fall haben wir uns unser Abendessen damit redlich verdient. Lieber den teuren Karamellkuchen essen, als sich von Nessie fressen lassen, oder?
11. Tag: Dienstag, 09.Juni 2009

Noch ist unser Loch Ness-Programm nicht beendet. Es fehlt natürlich noch das berühmte Urquhart Castle. Früher galt diese Festung als uneinnehmbar, heute wird die Ruine täglich von Besuchermassen überrannt. Deshalb ist es wichtig, dass wir früh genug loslaufen, damit wir sofort da sind, wenn es seine Tore öffnet.

Tatsächlich betreten wir die Burg, als noch weit und breit keine Reisebusse zu sehen. Nur ein paar vereinzelte Besucher genießen es genau wie wir, dass man zu so früher Stunde noch das außergewöhnliche Flair der Ruine genießen kann. Nicht nur, dass die Ruine selbst sehr interessant ist, von hier aus kann man auch wunderbar nach Nessie Ausschau halten. Heute ist der Loch Ness sogar völlig ruhig, keine einzige Welle ist zu sehen. Klar, dass man da förmlich auf jede ungewöhnliche Bewegung wartet.

Wir lassen uns sehr lange Zeit, um alles ausgiebig zu erkunden und als wir dann den Rückweg antreten, hat die Invasion der Touristen die Burg bereits erreicht. Noch schlimmer ist es im Souvenirshop, wo es fast kein Durchkommen mehr gibt. Doch irgendwie gelingt es uns trotzdem.
Nachdem wir unsere Sachen im Hostel abgeholt und uns noch einen Mittagsimbiss gegönnt haben, geht es um 13.15 Uhr weiter mit dem Bus in Richtung Oban. Zum ersten Mal machen wir die Erfahrung, dass der Bus eine viertel Stunde zu spät kommt, was aber gerade heute sehr unpraktisch ist, weil wir in Fort William umsteigen müssen und die Zeit sehr knapp ist.

Die Landschaft, besonders vor Fort William ist wirklich toll. Immerhin befindet sich hier der Ben Nevis, mit seinen 1343m der höchste Berg Großbritanniens. Trotzdem können wir das alles gar nicht so richtig genießen, weil wir fürchten, unseren Bus zu verpassen. Glücklicherweise funktioniert hier, von was die Bahnreisende in Deutschland immer wieder vergeblich träumen: unser Anschlussbus wartet auf uns, trotz der 15 Minuten Verspätung. Carsi und ich hetzen zwar mit unseren Rucksäcken so schnell es geht von einem zum anderen Bus, aber der Fahrer scheint das offensichtlich sehr gelassen zu nehmen. Für eine gemütliche Zigarette ist jedenfalls noch Zeit. Da kommt es auf die fünf Minuten mehr oder weniger auch nicht mehr an.

Weiter geht die Fahrt nach Oban. Nach all den kleinen Örtchen, in denen wir in den letzten Tagen untergekommen sind, ist diese Stadt fast wieder ein Schock für uns, so lange sind wir schon keine großen Orte mehr gewohnt. Leider reicht die Zeit nicht für eine ausgiebige Besichtigung. Als erste Station steuern wir natürlich die Tourist Info an, wo wir uns gleich mal einen Stadtplan schnappen. Unser Hostel liegt leider am anderen Ende der Stadt, weshalb wir mal wieder einen kleinen Fußmarsch auf uns nehmen müssen. Aber wir haben Glück, hätten wir das Hostel der SYHA genommen, hatten wir noch fast eine Meile weiter laufen müssen.

Auch in Oban kann man erst ab 17 Uhr einchecken, was uns heute aber wenig kümmert, weil wir um kurz vor 5 erst ankommen. Wenigstens einmal haben wir das richtige Timing. Was die Namen unserer hiesigen Betten angeht, muss ich schon sagen, dass die Rollenverteilung sehr ungerecht ist. Warum bin ich die böse Stiefmutter und Carsi die Prinzessin?

Allmählich neigen sich unsere Fertigfuttervorräte dem Ende zu, deshalb müssen wir sie unbedingt wieder etwas aufstocken. Dazu laufen wir also wieder quer durch die Stadt – zum Glück diesmal mit 13 Kilo weniger auf dem Rücken – zum Tesco, wo wir uns noch alles zusammensuchen, was wir für die kommenden Tage brauchen.

Das Wetter ist noch herrlich, aber leider sind wir beide schon zu müde, um noch eine Erkundungstour durch Oban zu machen, auch wenn ein Abstecher zum MacCaig’s Tower sicher interessant gewesen wäre. Es sieht weniger wie ein Turm, als wie ein gigantisches, römisches Kolosseum aus, das Oban überragt. Von hier aus hat man wohl einen tollen Blick auf die Stadt und die vorgelagerten Inseln. Aber für diesen Aufstieg sind eindeutig mehr Kraftreserven nötig.Sparen wir sie uns also lieber für den morgigen Tag, wo wir sie sicher bitter nötig haben werden.

12. Tag: Mittwoch, 10. Juni 2009
Heute können wir unsere Rucksäcke getrost zurücklassen, weil wir ausnahmsweise mal wieder zwei Nächte am gleichen Ort verbringen. Oban wird nämlich der Ausgangspunkt für unseren Ausflug nach Kilmartin. Der Ort an sich ist recht klein und unscheinbar, doch die Region drumherum lässt jedes Archäologenherz höher schlagen.

Bevor es aber so weit ist, müssen wir erst noch eine einstündige Fahrt mit Bus durch die Argyll Region machen. In dieser Gegend siedelten übrigens die ersten Menschen, die Gälisch gesprochen haben. Sie kamen ursprünglich von Irland hierher und wurden „Scotti“ genannt, von dem sich später der Name Schottland ableitete. Die Gegend war aber schon lange vorher bewohnt, nur leider weiß man noch viel zu wenig über diese Menschen.

Ein Ansatzpunkt dies herauszufinden ist die Gegend um Kilmartin. Wir beginnen unseren Rundgang aber zunächst bei der alten Kirche und dem dazugehörigen Friedhof. Hier gibt es noch Grabsteine aus dem 14.-16. Jahrhundert und in der Kirche gibt es sogar noch Reste eines Kreuzes aus dem 10. Jahrhundert.

Damit man erst mal darüber informiert ist, wie der Stand der Forschung ist, lohnt sich ein Abstecher in das kleine Museum, das direkt neben der Kirche liegt. Es ist sehr interessant, nur leider sind die Texte auf den Infotafeln so lange und ausführlich, dass man sie mit der Zeit nur noch überfliegen kann. Wer 10 Pfund entbehren kann, kann sich ja an der Kasse das Begleitheft kaufen, dort kann man später alles in Ruhe nachlesen.

An der Kasse gibt es auch einen Lageplan der Umgebung, allerdings nur wenn man auch danach fragt. Wer ein Auto hat, hat Glück, denn der kann sich alles ansehen, sofern er genügend Zeit einplant. Zu Fuß hingegen, schafft man nur die nähere Umgebung, die aber auch das Herzstück des Ganzen ist.

Der Weg beginnt am ersten bronzezeitlichen Grab, dem Glebe Cairn. Dieser große Steinhaufen liegt geschickterweise mitten in einer Kuhweide. Also nicht nur aufpassen wegen den Kuhfladen, sondern auch auf die Kühe selbst. Diese stören uns zwar zunächst wenig, weil sie sich alle in eine Ecke verzogen hatten, aber ausgerechnet in dieser Ecke befindet sich das Tor, das auf den weiterführenden Weg führt.

Zum Glück sucht die Kuh, die sich genau vor diesem Tor platziert hat, das Weite als wir uns nähern. Puh, Gott sei Dank hatte der Wiederkäuer mehr Angst vor uns, als umgekehrt. Ärgerlich wird es auf dem Weg zum nächsten Grabhügel, als ich die Batterien meiner Digitalkamera wechseln will. Zwar hab ich mir extra in Drumnadrochit einen Pack gekauft, doch diese taugen praktisch gar nichts. Der Saft reicht gerade mal, um die Kamera anzuschalten, nicht aber für ein Foto und schon gar nicht zum Zoomen. Zum Glück habe ich ja noch meine Videokamera und ich weiß ja, dass Carsi auch nicht geizig mit ihren Fotos ist.

Die folgenden Gräber sind noch weit interessanter als das erste, weil in manchen von ihnen noch die Grabkammer begehbar ist. All diese Grabhügel gehören zum sog. „geradlinigen Friedhof“. Als man sie um 1500 v. Chr. nach und nach anlegte, war die gesamte Umgebung von Kilmartin ein heiliger Bereich. Die Cairns waren nur ein Teil davon. Zudem gab es auch Steinsetzungen, wie etwa die Temple Wood Kreise oder die Nether Largie Stones. Manche Felsen wurden sogar mit kreisförmigen Ritzungen verziert. Welche Rituale sich hier genau abgespielt haben, weiß man jetzt natürlich nicht mehr, aber die Forscher arbeiten eifrig daran, mehr Licht in die ganze Sache zu bringen.

In der Eisenzeit dann entstanden mehr und mehr die sog. Crannogs, künstliche Inseln im See, auf denen die Menschen Schutz vor Angreifern suchten; und Duns, runde Befestigungen auf Hügeln, die ebenfalls eine Schutz- und Überwachungsfunktion hatten. Beides wäre sicher interessant zu besichtigen, doch sie liegen leider zu weit weg, um sie zu Fuß zu erreichen.

Schon allein der Versuch noch ein paar weitere Steinsetzungen und Grabhügel zu finden scheitert leider, weil die Karte, die man uns mitgegeben hat irgendwie schwer zu durchschauen ist und die Entfernungen damit weiter als zunächst erwartet sind. Kurzum, wir machen also noch einen Abstecher zu einem weiteren Grab, dem Ri Cruin Cairn, ehe wir den Rückzug antreten. Weiter schaffen es unsere Füße beim besten Willen nicht mehr.

Erleichtert lassen wir uns auf eine Bank bei der Bushaltestelle fallen, doch leider melden sich schon bald der Durst und der Hunger zu Wort. Bei all der Erkundung, ist das Mittagessen ja leider ausgefallen, doch ein Blick auf die Preisliste am Museumsrestaurant verdirbt uns den Appetit sofort wieder.

Gott sei Dank verfügt aber auch Kilmartin über einen Tante Emma Laden. Zwar gibt es dort keine Sandwichs, dafür aber einen megafeinen Apfelkuchen und etwas zu trinken. Und ganz nebenbei bekomme ich hier für einen annehmlichen Preis auch eine Packung vernünftiger Batterien. Damit wäre auch dieses Problem gelöst.

Auf der Fahrt zurück nach Oban können wir die Landschaft nur noch zeitweise genießen. Viel eher kontrollieren wir unsere Augenlider auf innere Verletzungen. Vor Oban geraten wir dann noch in den Feierabendverkehr und stehen eine Weile im Stau, sodass Eile geboten ist, als wir endlich da sind, weil sowohl Carsi als auch ich unbedingt einem dringenden Bedürfnis nachkommen müssen. Also nichts wie ab zurück zum Hostel!

Von hier bringt uns an diesem Abend auch nichts mehr weg, weil schon jeder Meter unseren Füßen zu viel ist. Irgendwann im Laufe der letzten beiden Tage muss ich mir wohl eine kleine Blase am Fuß zugezogen haben. Unsere Fertignudeln können wir glücklicherweise auf einem Elektroherd kochen. Nicht, dass wir nicht inzwischen schon einiges an Übung mit den Gasherden gehabt hätten, aber in diesem Fall hätte ich mich diesem alten, grusligen Ding keinen Meter mehr als nötig genähert. Und wenn ich die Leute beobachte, die sich beim Anzünden jedes Mal die Hand verbrennen, weiß ich auch wieso. Ich will schließlich noch ohne größere Verletzungen meine letzten Urlaubstage genießen.

13. Tag: Donnerstag, 11. Juni 2009

Raus aus den Federn! Heute geht es zu Schottlands meist besungenem See: Loch Lomond. Zuvor noch ein kleines Frühstück zur Stärkung, dann geht es los. Auf dem Weg zur Busstation schauen wir noch schnell bei einem Newsagent vorbei, um uns etwas zu Trinken zu kaufen. Leider hat er keine Sandwiches, eine Tatsache, die uns später noch zum Verhängnis werden wird.

Zum letzten Mal können wir die wunderschöne Berglandschaft und die weiten Wiesen mit ihren flauschigen Schäfchen genießen. In Tyndrum müssen wir umsteigen. Erstaunlicherweise habe ich noch nie vorher von diesem Ort gehört, aber wie mir Carsi erklärt, treffen hier die beiden großen Eisenbahnlinien Schottlands aufeinander. Eigentlich habe ich deshalb einen größeren Ort erwartet, aber Tyndrum ist doch sehr beschaulich.

Die Bushaltestelle können wir zumindest eingehend studieren, denn diesmal sind wir diejenigen, die auf den Anschlussbus warten müssen. Dieser kommt dann mit ziemlicher Verspätung an, aber es gibt ja nichts, was uns drängelt. Große Pläne haben wir für heute zumindest nicht. Nachdem wir gestern ja schon ausgiebig unsere Füße strapaziert haben und uns in Glasgow auch noch einiges an Gelaufe erwarten wird, haben wir beschlossen heute mal einen ganz relaxten Tag einzulegen. Immerhin muss man ja die „bonnie, bonnie banks of Loch Lomond“ auch genießen.

Bald schon taucht der nördlichste Zipfel des Sees auf, aber unser Hostel liegt ganz im Süden. Macht nichts, so können wir die Landschaft noch weiterhin bewundern, bis uns der Bus irgendwo im Nirgendwo absetzt. Das Hostel, ein altes, umgebautes Schloss, ist von der Straße aus kaum zu übersehen. Mit diesem schönen Anblick vor uns und dem glitzernden See in unserem Rücken, hätte eigentlich nichts unserem Glück im Wege stehen können.

Bis auf diese lästige Straße, auf der die Autos reihenweise hin und her düsen. Von Zebrastreifen, Ampel oder Unterführung hat hier wohl noch niemand etwas gehört. Stattdessen müssen wir auf den günstigsten Moment warten, um uns todesmutig auf den Asphalt zu stürzen und durch viel Glück lebend die andere Seite zu erreichen.

Danach geht es noch ein kleines Stück durch einen urchigen Wald, ehe das Schloss vor uns auftaucht. Alle Achtung! Würde man nicht wissen, dass das eine Jugendherberge ist, hätte man es für ein 5-Sterne-Hotel halten können. Einziger Haken dabei: einchecken ist erst ab 15 Uhr möglich. Zum Glück kommt uns der Gärtner zu Hilfe, der es nicht mitansehen kann, wie wir vor verschlossenen Türen stehen. Er lässt uns kurz rein, damit wir wenigstens unser Gepäck abstellen können und so können wir viel unbeschwerter unserem heutigen Tagesziel nachgehen: dem Nichts-Tun.

Um das zu schaffen, müssen wir uns vorher aber noch einmal todesmutig über die Straße wagen. Als dies geschafft ist, haben wir den See im Nu erreicht. Plätzchen, wo man schön am See sitzen kann gibt es ausreichend, was aber nicht vorhanden ist, ist ein Tante Emma Laden. Das ist mehr als ungünstig, weil wir rein gar nichts zu Essen haben. Zwar versuchen wir so weit es geht die Seestraße entlang zu laufen, aber alles was wir finden sind Parkplätze auf denen die Leute ganz provozierend ihr Picknick veranstalten. So muss das Mittagessen wohl auch heute ausfallen.

An einem Stück Sandstrand lassen wir uns schließlich nieder und genießen die Sonne und den herrlichen Seeblick. In den nun folgenden Stunden tun wir nicht mehr, als uns zu sonnen, ausgiebig zu relaxen und die Tiere zu beobachten, die sich hin und wieder zu uns gesellen. Etwa ein paar Möwen, Krähen oder eine Entenmami mit ihren Kleinen. Dazu noch ein bisschen Musik aus dem MP3-Player und alles ist perfekt. Naja noch perfekter wäre es wohl mit etwas Essbarem im Magen gewesen, aber man kann eben nicht alles haben.

Unsere körperlichen Tätigkeiten reduzieren sich jedenfalls auf das Minimum. Bis zum Abend rühren wir uns nicht von der Stelle. Carsi schreibt eifrig an ihrer Geschichte weiter, während ich die Tiere filme, Steinchen ins Wasser werfe und einen Versuch starte die tolle Landschaft abzuzeichnen.

Gegen halb fünf beanspruchen wir dann endlich unsere Beine wieder, um uns zu erheben und den Weg zurück einzuschlagen. Ein letztes Mal für heute überwinden wir das Straßenhindernis und können dann erstmals so richtig in Augenschein nehmen, wie unsere edle Unterkunft eigentlich von innen aussieht.

Was die Hülle verspricht, setzt sich im Innern auf jeden Fall fort. Nur das Schlafzimmer mit den Metallbetten hat eigentlich nicht viel vom alten Flair. Das Schlüsselsystem ist auch top modern. Zimmer lassen sich nur über eine Magnetkarte öffnen. So ganz von Vorteil ist das nicht immer. Bei den einen klappt es, aber den anderen klappt es nicht (kein weiterer Kommentar^^).

Nachdem wir unsere Betten bezogen haben, gibt es kein Halten mehr: jetzt gibt’s erst mal Futter. Erst mit vollem Magen haben wir wieder Muße, um uns das Schloss etwas ausgiebiger von außen und innen anzusehen. Dazu gehört auch ein kleiner Streifzug durch den Park. Also wenn wir nicht noch ein Programm hätten, würde ich es hier auf jeden Fall noch ein paar Tage länger aushalten.

Das Duschen hingegen ist ein Erlebnis. Nichts ahnend testen wir die Vorrichtung mit nicht verstellbarem Duschkopf und Temperatur. Nur ein Knopfdruck später kann ich einen Schrei nicht unterdrücken, als es eiskalt auf mich runter spritzt. Carsi in der Nebendusche scheint noch verwirrt zu sein, aber als ich einen Moment später von nebenan ebenfalls einen Schrei höre, weiß ich, dass es ihr genauso gegangen ist.

Keine Sorge, das Wasser wird nach ein paar Sekunden wieder wärmer, fast schon ein wenig zu warm. Und bis wir zurück ins Zimmer kommen, haben wir auch noch ein paar Mitbewohnerinnen mehr bekommen. Fragt sich nur, ob sich der angekündigte Hausgeist heute Nacht zeigt.

14. Tag: Freitag, 12. Juni 2009

Guten Morgen, Sonnenschein! Ich hab jedenfalls sehr gut geschlafen, obwohl irgendwer der Meinung war, früh morgens das Zimmer polternd zu verlassen. Ein Geist hat sich zumindest nicht blicken lassen, was auch kein Wunder ist. Mir wäre es als Geist zumindest auf Dauer zu langweilig, immer die armen Backpacker zu erschrecken.

Zum Frühstück gönnen wir uns heute das hiesige Buffet. Da wird gegessen, bis es uns fast zu den Ohren wieder raus kommt. Wir können uns Zeit lassen, denn der Bus geht erst um 10 Uhr. Trotzdem laufen wir schon mal früh genug los, immerhin muss man noch einiges an Zeit einkalkulieren, um auf die andere Straßenseite zu kommen.

Bis nach Glasgow ist es von hier aus nicht mehr so weit. Die 45 Minuten legen wir größtenteils auf einer Autobahn zurück und schon bald haben wir die äußeren Bezirke von Schottlands größter Stadt erreicht. Leider kutschiert uns der Bus fast bis ans andere Ende der Stadt zur Buchanan Busstation, die im Osten liegt, wohingegen unser Hostel mehr im Westen liegt.

Und weil wir diese weite Strecke nicht zweimal machen wollen, beschließen wir kurzerhand, die Sehenswürdigkeiten im Osten gleich samt Rucksack abzuklappern. Das wäre zum einen natürlich der George Square. Dort liegt so ziemlich die Zentrale der Geschehnisse in Glasgow. Sehenswert sind hier vor allem die vielen Standbilder. Das größte von ihnen auf der hohen Säule ist Schottlands berühmtester Schreiber Sir Walter Scott. Gleich dahinter befindet sich das Rathaus, das praktisch nicht zu übersehen ist.

Von hier aus führt uns unser Weg über die George Street in die Merchant City, dort wo sich das Geschäftsleben abspielt. Das Zentrum dieses Viertels, das Glasgow Cross, können wir leider nur von weitem sehen, aber mit unserem Gepäck auf dem Rücken wollen wir nicht mehr Weg zurücklegen, als unbedingt nötig.

Stattdessen schlagen wir die Richtung nach Norden ein, an der Highstreet entlang bis zur St. Mungo Kathedrale. Diese alte, gotische Kirche ist dem Heiligen St. Mungo geweiht, dessen Grab sich in der Krypta befindet. Früher war dies ein weithin bekannter Wallfahrtsort.Gleich hinter der Kirche befindet sich ein großer Friedhof. Wenn ich meinem Reiseführer trauen darf, dann hat man hoch oben auf dem Hügel einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt. Nur mit unseren Rucksäcken bekommen uns da keine zehn Pferde hinauf. Außerdem wollen wir ja später noch auf den Turm des Science Centres, dort ist der Ausblick genauso schön und mit dem Lift wesentlicher einfacher zu genießen.

Der lange Marsch zurück Richtung Hostel führt über die Cathedral Street und die Bath Street. Auf der Karte mag das wie ein Katzensprung aussehen, aber spätestens nach der Hälfte killt mich mein Rücken fast, von den Schultern ganz zu schweigen. Aber nur keine Müdigkeit vorschützen. Stehen bleiben ist nur erlaubt, wenn die Ampel rot ist und/oder sich eine Gelegenheit für ein Foto bietet. Reicht es nicht schon, dass es weit ist, muss es auch noch bergauf gehen?

Dann endlich die rettende Sichtung: das Hostel naht, oder besser gesagt wir nähern uns dem Hostel. An der Rezeption – wenn man es denn so nennen mag – geht es recht turbulent zu, als wir ankommen. Aus den Lautsprechern dröhnt das neueste Album von Green Day und wenn man nicht aufpasst, könnte man von einem großen Hund überrannt werden, der eifrig seinem Ball nachrennt.

Unser Zimmer nennt sich Star-Room. Ich frag mich, welcher Star es wagen würde, hier abzusteigen. Die Aussicht in einen Hinterhof erinnert mehr an ein Gefängnis, es fehlen nur noch die Gitterfenster und die Risse in den Wänden ignoriert man auch besser. Schon ein krasser Unterschied zu dem, was wir bis jetzt hatten, aber für eine Nacht tut’s es sicher.

Zumindest ist mir im Moment auch alles egal, Hauptsache ich kann endlich meinen Rucksack abstellen und mich für ein paar Minuten auf das Sofa fallen lassen, das im Zimmer steht. Nach einer kurzen Pause geht es aber dann schon wieder weiter, immerhin wollen wir ja auch etwas von der Stadt sehen. Unser nächstes Ziel: das Science Centre.

Zum Glück war Carsi schon mal hier, denn bei so vielen Straßen hätte ich wahrscheinlich keine Ahnung gehabt, wo ich langlaufen müsste. Unterwegs gönnen wir uns bei diesem sonnigen Wetter und den warmen Temperaturen doch gleich mal ein Eis. Als wir endlich am River Clyde ankommen sind wir noch guter Dinge. Am Fluss entlang gibt es eine schöne Promenade von der man die großen, modernen Gebäude, wie das Science Centre, das Gebäude von BBC Scotland oder das Scottish Exhibition and Conference Centre bestaunen kann.

Über eine Fußgängerbrücke gelangen wir ans andere Ufer und spazieren bereits ins Science Centre als eine nette, junge Dame lächelnd auf uns zukommt und fragt, was wir vorhaben. Als wir daraufhin antworten, dass wir auf den Turm wollen, kommt sie allerdings mit schlechten Nachrichten: der Turm ist momentan gesperrt, weil der Lift defekt ist und wird erst Mitte der nächsten Woche wieder eröffnet. Sie empfiehlt uns, es bei der Aussichtsplattform der Universität zu versuchen. Was sie natürlich nicht wissen kann ist, dass wir genau aus dieser Richtung gekommen sind und wenig Lust haben, den ganzen Weg wieder zurück zu gehen. Also müssen wir wohl oder übel auf unseren Ausblick über die Stadt verzichten.

Stattdessen spazieren wir weiter am Fluss entlang, zurück ins Zentrum der Stadt. Naja, Zentrum ist ein weitläufiger Begriff. Wenn es nach den Glasgower geht, dann gehört wohl sogar noch der äußerste Winkel zum City Centre. Die meisten Menschen tummeln sich aber auf der Buchanan und der Sauchiehall Street, der Fußgängerzone von Glasgow. Dort kann ich natürlich auch leider nicht verhindern, dass Carsi sich vom Forbidden Planet magisch angezogen fühlt, doch ansonsten haben wir eigentlich nur noch wenig Lust auf eine Shoppingtour.

Allmählich können wir ohnehin fast keinen Schritt mehr machen und so machen wir uns auf zu unserem Hostel, das ja auch wieder ein ganz schönes Stück entfernt ist. Das Gute daran ist aber sicher, dass man auf dem Weg dorthin viel von der Stadt zu sehen bekommt.

Dies ist nun der letzte Abend in schottischen Gefilden, deshalb verspeisen wir auch unsere letzten Fertigfuttervorräte. Als wir dann schließlich in unser Zimmer gehen, lernen wir dann endlich auch unseren früchteliebenden Zimmergenossen kennen. Er behauptet von sich Schotte zu sein, auch wenn man seinen Akzent nur sehr schwach heraus hört und er scheint ein Auge auf unsere Kuscheltiere geworfen zu haben, zumindest findet er unsere plüschigen Begleiter ganz entzückend und muss das auch immer wieder betonen. Vielleicht hätte er ja auch gern einen Plüschhund, aber meinen bekommt er ganz sicher nicht.

Somit endet also der letzte Abend unseres Urlaubs. Glasgow ist sicher eine schöne Stadt, doch mir graut es heute schon vor dem morgigen Fußmarsch zur Busstation. Na dann, gut Nacht!
15. Tag: Samstag, 13. Juni 2009

Als wir aufstehen ist unser Plüschtierliebhaber schon weg. Wir müssen nicht unbedingt hetzen, denn unser Flug geht erst am späten Nachmittag, auch wenn wir vorher noch nach Edinburgh kommen müssen. Zum Frühstück gibt es heute die letzten Überreste unseres Proviants. Dann heißt es wieder einmal Rucksack schultern und die knapp 1,4 Kilometer zurück zur Busstation laufen.

Von dort fährt alle 15 Minuten ein Bus nach Edinburgh, was natürlich wieder einmal mit unerhörten Preisen gekoppelt ist. Zum Glück ist nicht viel los auf den Straßen, sodass wir eine gute Stunde später in Edinburgh sind. Das Wetter ist heute nicht ganz so toll, aber das braucht uns wenig zu kümmern.

Vom St. Andrew Square geht es Richtung Waverley Bridge. Doch bevor wir den Bus zum Flughafen nehmen, machen wir noch zwei kleine Abstecher in die Souvenirläden, wo wir noch ein paar Pfund loswerden und noch die letzten Mitbringsel besorgen. Endlich schaff ich es auch mal einen Dudelsackspieler auf der Straße zu filmen, nachdem meine bisherigen Versuche immer gescheitert waren.

Irgendwann heißt es dann aber doch Abschied nehmen von alldem und so steigen wir in den Airlink, der uns in rasantem Tempo zum Flughafen bringt. Dort sind wir selbstverständlich viel zu früh, aber so können wir uns wenigstens in Ruhe unsere Bordkarten am Elektronikterminal rauslassen. Zum Glück spuckt er diesmal auf Anhieb alle vier Karten aus.

Danach heißt es erst einmal warten. Draußen hat sich das Wetter mittlerweile arg verschlechtert. Wo zuvor noch der Himmel nur bedeckt war, schüttet es nun wie aus Kübeln. Tja, ist ja auch klar, wir reisen schließlich ab, da weint der Himmel eben.

Als unser Flug dann endlich zum Einchecken bereits ist, erwartet uns erst mal eine ewig lange Schlange. Und damit nicht genug, je näher es auf den Schalter zugeht, desto chaotischer wird es, als manche feststellen, dass sie ja noch gar keine Boardkarte haben und sich die Schlange vom Gepäckschalter mit der Schlange vom Elektronikterminal miteinander vermischt.

Ist dieses Knäul erst mal überwunden sorgt die Trennung von Economy und Business Class als nächstes für Verwirrung. Das Aggressionspotential der Wartenden steigt dramatisch, wenn sich plötzlich Leute, die falsch angestanden sind, in die andere Reihe drängeln wollen. Da heißt es tief durchatmen und Ruhe bewahren, schließlich hat doch jeder seinen Platz.

Ich staune nicht schlecht, als ich feststelle, dass mein Rucksack seit Beginn der Reise zwei Kilo schwerer geworden ist. Seltsam, dabei habe ich doch alles, was ich gekauft habe in der Tüte, die ich als Handgepäck dabei hab. Hab ich wirklich zwei Kilo Flyer mitgenommen?

Nach der Sicherheitskontrolle ist es dann gar nicht mehr so lange bis zum Abflug. Leider haben wir gar nichts Essbares mehr und im Flugzeug erwarten uns auch nur ein paar Kekse. Naja zumindest halten wir uns mit zwei kleinen Tüten Chips über Wasser bis es losgeht.

Schon auf dem Flug nach Amsterdam stellt sich bei Carsi und mir der erste Umschwung von Erschöpfung in Hyperaktivität ein. Mit anderen Worten, wir fangen an, allerhand Quatsch daher zu reden, was den Herrn neben uns offenbar köstlich zu amüsieren scheint. Wir jedenfalls haben’s sehr witzig.

Angekommen in Amsterdam erwartet uns strahlender Sonnenschein. Damit können wir aber reichlich wenig anfangen, viel eher müssen wir auf diesem riesigen Flughafen wieder ewig lange Strecken zurücklegen, bis wir unser Gate erreichen und weil wir jetzt unbedingt etwas vernünftiges zwischen die Zähne wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns das teuerste Sandwich unseres Lebens zu kaufen: sage und schreibe 5 Euro blättern wir für das gute Stück hin, aber was tut man nicht alles, wenn man hungrig ist.

Unser durchgeknalltes Verhalten und sinnloses Geblabber erreicht auf dem Flug nach Stuttgart schließlich seinen Höhepunkt. Und dazwischen gibt es…kaum zu glauben…einen Snack in Form einer Packung Kekse! Sehr einfallsreich, ich weiß.

Pünktlich um 22.20 Uhr landet unsere Maschine auf dem Stuttgarter Flughafen. Auch unser Gepäck hat den Weg zurück gefunden, obwohl ich grimmig feststellen muss, dass mir irgendjemand noch kurz vor knapp einen Verschluss an meinem Rucksack kaputt gemacht hat. Ts!

Der Abholdienst wartet wie bestellt. Carsis Familie ist mit ihrem Winken praktisch nicht zu übersehen, nur ich muss mich erst noch etwas ins Getümmel stürzen, bis auch ich meine Mum gefunden habe. Aufgeregt werden natürlich erst mal die spannendsten Reiseerlebnisse ausgetauscht, die einfach nicht bis daheim warten können. Und schließlich muss ja noch Carsis ungewöhnlicher Sonnenbrand ausreichend begutachtet werden^^.

Dann aber trennen sich unsere Wege schließlich. Während Carsi aber direkt vom Flughafen aus mit ihrer Familie den Heimweg antreten kann, muss ich erst noch mit meiner Mama eine kleine Fahrt mit der S-Bahn machen. Dabei unterhalten wir uns so aufgeregt über die ganzen Erlebnisse, dass wir beinahe verpasst hätten in Vaihingen auszusteigen, wo das Auto geparkt ist.

Jaja, so endet diese Reise nun allmählich. Dachte ich zumindest. Nachdem wir an einer Tankstelle angehalten haben, damit ich mir noch was zu trinken und etwas Feines zu Essen kaufen kann, geht die Heimreise eigentlich ganz ohne Probleme. Bis wir fast schon zu Hause sind und uns eine Umleitung ärgern muss. Anstatt, dass wir direkt nach Waldshut fahren können, müssen wir erst noch einen kilometerweiten Weg durch den Hotzenwald machen. Bei aller Liebe, aber das hätte ich nun wirklich nicht gebraucht. So ist es also schon fast 3 Uhr morgens, als ich endlich todmüde in die Federn falle.
ENDE

Freitag, 26. Juni 2009

und weiter gehts...

6. Tag: Donnerstag, 4. Juni 2009


Der Morgen beginnt für uns heute vergleichsweise früh. Schon um Viertel vor sieben kriechen wir aus unseren quietschenden Betten und sind froh, dass wir unsere „Honks“ zurücklassen können, die nach ihrer lautstarken Heimkehr um 2 Uhr morgens jegliche Sympathiepunkte bei uns endgültig verspielt haben. Noch ein kurzes „strip the bed“ und dann kanns losgehen.
Mit Frühstück sieht es heute leider schlecht aus, da die Küche im Hostel erst um 8 aufmacht, was für uns natürlich zu spät kommt. Mit Milch hätten wir uns notfalls ja noch versorgen können, aber wie isst man Cornflakes ohne Schüssel und Löffel?

Pünktlich um 8.10 Uhr startet unsere Fahrt nach Ullapool. Es sind zwar diesmal nur 92 km, aber die lohnen sich wirklich. Eine Stunde lang durch die Highlands, das muss natürlich ausgiebig gefilmt werden. Auf der A87 geht es nordwärds. Wir passieren viele Berge, hin und wieder ein paar kleine Lochs und viele Weideflächen. Immer wieder lustig sind die Schafe, die je nach Besitzer mit einem anderen Farbpunkt markiert sind. Seltener trifft man dagegen auf Kühe oder Pferde.

Gegen halb 10 kommt dann das kleine Fischerörtchen Ullapool in Sicht. Für zwei Touristen wie Carsi und mich, die die letzten Tage bloß in Großstädten verbracht haben, ist das natürlich eine Umstellung, aber eigentlich ist es ein ganz süßes Fleckchen. Nur das Wetter könnte etwas besser sein. Zwar ist es nach wie vor trocken, aber wenn sich hin und wieder die Sonne zeigen könnte, würde es den Anblick der ruhigen Bucht mit den kleinen Bötchen gleich viel schöner machen.

Nicht so schön ist auch unser erstes Zusammentreffen mit dem Hostelpersonal. Obwohl es erst halb 10 ist, lässt uns die gute Frau nicht einchecken, obwohl auf meinem Zettel klar steht, dass es bis halb 11 möglich ist. Jetzt müssen wir bis 17 Uhr warten und haben noch nicht mal einen Ort, wo wir unsere Rucksäcke sicher lagern können.

Das trübt unsere Stimmung doch etwas und vor allem haben wir immer noch nichts Vernünftiges im Magen. Also zwängen wir uns mit unserem Gepäck in einen engen Tante Emma Laden und versorgen uns erst mal mit Sandwich und Trinken. Am Hafen wird dann über das weitere Vorgehen nachgedacht.

Voll beladen beschließen wir erst mal am Pier entlang zu laufen und stoßen dabei prompt auf einen Wegweiser zur Tourist Info. Dort gibt es doch bestimmt einen „Stadt“-Plan. Kaum halten wir diesen in unseren Händen, stellen wir fest, dass es hier auch ein kleines Museum gibt. Schon ein paar Häuser weiter entdecken wir es in einer umgebauten Kapelle und die freundliche Dame an der Kasse passt selbstverständlich auf unsere Rucksäcke auf, so lange wir uns umsehen.

Das Museum erzählt sehr schön den Wandel des kleinen Örtchens, das seit jeher vom Fischfang abhängig war. Als Ende des 18. Jahrhunderts viele Bauern durch die Land Clearences enteignet wurden, versuchten sie einen Neuanfang in der Neuen Welt. Im Gebiet um Ullapool brachen viele Schiffe nach Westen auf und die kanadische Provinz Nova Scotia ist ein Resultat davon. Wer viel Zeit hat, kann sich an einen der Lesetische setzen und in den alten Dokumenten blättern. Sehr schön ist auch der kleine Film, der regelmäßig gezeigt wird. Man kann ihn sogar auf Deutsch anhören oder wer will auch gern auf Gälisch.

Als wir mit unserer Besichtigung fertig sind, wird die freundliche Dame an der Kasse sogar zu unserer Retterin. Nachdem wir ein wenig miteinander geplaudert haben, bietet sie uns, dass wir unsere Rucksäcke doch bei ihr lassen können. Das Museum hat noch bis 17 Uhr geöffnet und so lange wäre sie auch hier und könnte ein Auge auf unsere Sachen haben, damit wir den Tag ohne das schwere Gepäck genießen können. Keine Frage, natürlich haben wir das Angebot angenommen^^.

Ohne die 13 Kilo auf dem Rücken geht es doch gleich viel leichter. Wir kehren zum Hafen zurück und schlendern noch etwas am Kiesstrand entlang. Gerade haben wir es uns auf einer Bank in einem kleinen Park gemütlich gemacht, da setzt plötzlich ein leichter Regen ein. Doch lassen wir uns davon beeindrucken? Sicher nicht! Schließlich muss sich die dicke Wetterjacke ja auch lohnen.

Zum wirklichen Regen kommt es dann sowieso nicht und als wir uns wieder auf den Weg Richtung Hafen machen ist es bereits Mittag. Jetzt wird es Zeit, dass wir uns die Karten für die Bootstour auf dem Loch Broom besorgen. Für den Nachmittag ist nämlich eine zweistündige Wildlife Cruise angekündigt. Zwar ist der Spaß nicht ganz billig, aber man muss sich schließlich auch mal was gönnen.

Bis zur Abfahrt haben wir aber noch genug Zeit für ein kleines Mittagessen und nachdem ganz Ullapool offenbar auf den Fish&Chips Imbiss schwört, schließen wir uns diesem Trend an.Du meine Güte, allmählich bekomme ich Probleme, die riesige Portion noch runterzubringen, dabei ist das die Normalgröße. Ich will gar nicht wissen, was die große Portion ist.

Die Möwen haben offenbar auch schon durchschaut, dass die meisten mit den Portionen überfordert sind und lauern gierig auf die Hinterlassenschaften. Als ich unvorsichtig genug bin, dass mir ein Fischhappen auf den Boden fällt, ist das Chaos nicht mehr aufzuhalten. Gierig stürzen sich die Federviecher auf den Happen und wer leer ausgeht, der erwartet selbstverständlich, dass gleich nochmal was abfällt. Vom Fisch bekommen sie nichts zu sehen, aber da ich die letzten Pommes beim besten Willen nicht schaffe, gibt es dann doch noch eine kleine Raubtierfütterung.

Noch vor der offiziellen Bootstour, macht Carsi am Hafen noch eine tolle Beobachtung: ein Seehund schwimmt ganz ungeniert im Hafen umher und lässt sich brav von mir filmen. So ungestört können wir die Wildtiere auf der Bootsfahrt sicher nicht beobachten.

Um 14 Uhr geht es dann endlich los mit unserer Bootstour auf der Summer Queen. Die Leute strömen förmlich auf das Schiff, aber wir bekommen trotzdem noch einen guten Platz an der Reling. Das Wetter hat sich inzwischen gebessert und die Sonne lässt sich blicken. So viel Wildlife sehen wir zunächst gar nicht, dafür aber schöne Felsküsten. Besonders schön sind die hohen Felswände, in denen die Möwen ihre Kolonien haben. Und auch die versprochenen Seehunde lassen sich dann endlich blicken, teils zu Wasser, teils auf Felsen liegend. Auf dem Rückweg kommen wir an ein paar Fischfarmen vorbei. Mittlerweile ist es so zugig kalt und auch nass auf dem Vorderdeck, weil immer wieder Wasser hochspritzt, dass sich die Reihen gelichtet haben. So kann man die Aussicht doch gleich viel besser genießen.

Gegen 16 Uhr sind wir wieder zurück in Ullapool. Gemütlich laufen wir wieder zum Museum und bedanken uns natürlich recht freundlich bei der netten Frau. Bis wir einchecken dürfen dauert es noch ein bisschen, aber wir setzen uns schon mal auf die Bank vor dem Hostel, bis dieses seine Tür wieder für uns öffnet.

Mittlerweile tauchen immer mehr Leute auf, die sich für diese Nacht ein Zimmer buchen wollen. Vor allem bei Motoradfahrern scheint das Hostel beliebt zu sein und irgendwie stammen die alle aus Deutschland. Aber auch für Radfahrer und Wanderer scheint es eine bekannte Adresse zu sein. Tatsache ist jedenfalls, dass Carsi und ich offenbar zu den jüngsten Gästen gehören.

Zumindest müssen wir uns so keine Sorgen wegen Honks machen. Unsere Zimmergenossin kommt aus der Schweiz und ist eigentlich ganz nett. In der Küche sorgt hingegen eine Truppe Engländer für Aufregung. Offenbar haben die ein ganzes Festmahl geplant, doch der Ofen will einfach nicht richtig mitspielen. Da werden die Damen fast schon ein bisschen neidisch auf unsere Fertignudeln.Leider gelingen die uns auch nicht so recht, denn bei der ganzen Ausstattung dieser tollen Küche, gibt es einfach keinen Messbecher. Unser Augenmaß war wohl nicht so toll, aber mit genügend Salz schmeckt es gar nicht so schlecht.

Nach dem Essen streif ich noch ein wenig am Hafen herum. Von hier aus lässt sich in der Abendsonne wunderbar mit dem Handy nach Hause telefonieren. Leider ist es trotz der Sonne nicht besonders warm, weswegen ich auf meine Jacke sicher nicht verzichten will.

Den Ausblick auf den Hafen können wir dann auch von unserem Zimmer aus genießen. Zur Abwechslung kann ich mal wieder in einem unteren Bett schlafen, vor allem weil ich keine Ahnung habe, wie man ohne Leiter auf das Stockbett hinaufkommen soll. Aber so ist es nunmal, andere Hostels, andere Betten. Oder wie ging dieser Spruch noch gleich?

Entfernung: 92km

7. Tag: Freitag, 05. Juni 2009

Mit einem wunderschönen Ausblick vom Fenster aus beginnt der neue Tag. Leider zeigt sich die Sonne aber nicht allzu lange, bevor schon die ersten Wolken hinter den Bergen auftauchen, die nichts Gutes versprechen. Aber keine Panik, zunächst gibt es erst mal Frühstück.

Danach packen wir unsere letzten Sachen zusammen, geben Bettwäsche und Schlüssel ab und machen uns auf zum Hafen. Am Ferry Terminal können wir uns die Tickets für unsere Überfahrt zur Insel Lewis besorgen und da es noch eine Weile dauert, bis die Fähre eintrifft, lümmeln wir noch ein bißchen am Strand herum.

Endlich taucht das Schiff in der Bucht auf und schon versammeln sich alle am Pier, denn das Anlegen der Fähre, ist immer wieder interessant um mitverfolgt zu werden. Das Schiff ist alles andere als eine Nussschale, aber trotzdem noch überschaubar, sodass die Passagiere bald von Bord sind und wir einchecken können.

Auf dem obersten Außendeck ist noch jede Menge Platz für uns und unsere Rucksäcke. Zwar ist es alles andere als angenehm warm, aber man hat auf jeden Fall eine tolle Aussicht. Außerdem sind wir ja ohnehin auf jedes Wetter eingestellt und wenn man sich erst mal schön in seine Jacke eingepackt hat und die Kapuze oben ist, kann einem auch der frische Wind nichts mehr anhaben.

Fast eine ganze Stunde dauert es allein schon, um den Loch Broom zu durchqueren, der dann direkt ins Meer mündet. Bis dorthin passieren wir viele schöne Inseln. Die einen größer, die anderen kleiner; manche völlig unbewohnt, auf manchen entdeckt man ein paar Häuschen. Auch das Wetter macht noch mit. Offenbar haben die Regenwolken beschlossen, in Ullapool zu bleiben, anstatt uns zu folgen. Zumindest können wir schön beobachten, wie in der Ferne ein Schauer niedergeht, während bei uns mehr und mehr die Sonne durch die Wolken blinzelt.

Mit der Zeit wird es uns dann aber doch etwas zu kalt auf dem Oberdeck und so beschließen wir rein zu gehen. Dort ist es auch schön warm, allerdings auch ganz schön wacklig. Kaum, dass wir das offene Meer erreicht haben, beginnt der Boden zu schwanken. So muss es sich anfühlen, wenn man das Maß an Alkohol weit überschritten hat. Da wird ein Besuch auf dem Klo schon richtig zum Abenteuer.

Der heftige Seegang macht einigen zu schaffen. Darunter auch Carsi, die auf einmal ganz blass um die Nase wird und immer wieder zwischen Bank und Klo hin und her pendeln muss. Ich muss zugeben, obwohl ich Schifffahrten normalerweise liebe, wird auch mir allmählich mulmig zumute, aber bis wir in Stornoway sind, ist es noch eine ganze Weile.

Nach einem Wechsel vom Bug- in den Heckbereich, wird es ein kleines bißchen besser und kaum, dass ich versucht habe, eine angenehme Sitzposition zu finden, dös ich auf einmal ein und wach erst wieder auf, als wir bereits auf den Hafen zufahren.Zumindest hätten wir diese Wackelpartie damit wohl überstanden.

In Stornoway angekommen, staunen wir nicht schlecht. Nachdem Ullapool schon so ein kleines Örtchen war, hatten wir keine großen Vorstellungen von der Hauptstadt der Insel Lewis. Aber jetzt wo wir hier sind, müssen wir zugeben, dass es größer ist, als wir es uns gedacht haben. Groß genug, dass wir zunächst Mühe haben unser Hostel zu finden. Glücklicherweise entdecken wir eine Tourist Info und die nette Dame dort versorgt uns nicht nur mit einem Stadtplan – und diesmal ist der Name wirklich angebracht – sondern gibt uns gleich noch eine Wegbeschreibung.


Nur zwei Querstraßen weiter werden wir fündig. Eigentlich auch kaum zu verfehlen, so groß wie es angeschrieben steht. Auf unser Klopfen hin werden wir gleich von Christine empfangen, der quirligen Besitzerin des Hostels, die uns einen herzlichen Empfang bereitet und aufgeregt mit ihrem angeknabberten Eis herum wuselt, um uns alles zu zeigen.
Wir kommen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, vor allem als wir unser Zimmer sehen. Alles ist noch ganz neu und schön geräumig, vor allem das Bad, in dem es sogar eine Badewanne gibt. Kaum zu glauben, dass das Hostel, das am weitesten von den Touristenzentren entfernt ist, am schönsten von allen ist. Die vier Sterne, die man auf einem Schild entdecken kann, sind zumindest wirklich verdient.

Lange Zeit zum Verweilen bleibt uns aber leider nicht, denn wir haben ein strenges Programm. Um halb drei geht unser Bus nach Callanish, das etwa 24km von Stornoway entfernt liegt. Dort und in der näheren Umgebung befinden sich nämlich einige Steinkreise, die sehr interessant sind. Callanish war ja eigentlich auch der Grund, weshalb es uns auf diese Insel verschlagen hat.

Auf dem Weg dorthin begegnet uns nicht viel Zivilisation. Die wenigen Ortschaften, die wir durchfahren, bestehen meist nur aus vereinzelten Häusern. Ansonsten gibt es nichts als Landschaft mit grasbewachsenen Hügeln, entfernten Bergen und kleinen Seen. Dazwischen natürlich immer wieder unsere Freunde die Schafe und ab und zu Gräben, wo Torf gestochen wird.Die Gegend könnte so unberührt und natürlich wirken, wenn nicht alles von Strommasten durchzogen wäre. Aber irgendwie müssen die Menschen ja ihren Strom bekommen.

Eine gute halbe Stunde später haben wir unser Ziel erreicht. Die Sonne schaut zwar frech zwischen den Wolken hervor, aber als wir aussteigen werden wir fast weggeweht. An Wind scheint es hier zumindest nicht zu fehlen. Als erstes machen wir einen Abstecher ins Visitor Centre – wenn man es wohl so nennen darf. Eigentlich ist der Souvenirshop größer als der ganze Ausstellungsraum, dafür kostet es aber auch nicht die Welt.

Nachdem wir uns vor ab also mit Informationen versorgt haben, können wir uns auf den Weg zu den Steinen machen, die hinter einem kleinen Hügel liegen. Glücklicherweise sind außer uns nicht viele Besucher hier. Der letzte Reisebus ist gerade abgefahren und so haben wir die „Standing Stones“ praktisch für uns ganz allein. Naja, mit Ausnahme dieses Herrn in rot, der offenbar jeden Stein einzeln fotografieren muss und sich dabei immer wieder ins Bild drängt.
Aber schon allein die herrliche Aussicht über einen See und die weite Hügellandschaft ist einen Besuch wert. Das alles mit der Kamera festzuhalten ist gar nicht so einfach, weil der Wind mich fast vom Felsen bläst, von dem ich alles so wunderbar überblicken kann.

Nachdem alles ausgiebig von uns besichtigt und bildlich festgehalten wurde, taucht ein neues Problem auf: Hunger! In der ganzen Aufregung mit Schiff, Bus und Steinen ist das Mittagessen total flach gefallen und jetzt gibt das Monster in unseren Mägen einfach keine Ruhe mehr. Leider kommen wir zu spät, um noch etwas Essbares im Restaurant zu bekommen und einen Tante Emma Laden scheint es hier auch nicht zu geben, also bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis wir wieder in Stornoway sind.

Kaum ausgestiegen, gibt es nur noch ein Ziel: der Tesco. Dort gibt es alles, was der hungrige Magen begehrt. Erst mal einen Imbiss für unterwegs und dann noch etwas für die Mikrowelle. Beim Zahlen mach ich außerdem noch eine interessante Erfahrung, was die hiesige Sprache angeht. Man sollte nämlich wissen, dass auf Lewis die erste Sprache nicht Englisch, sondern Gälisch ist. An sich macht das für die Touristen wenig Unterschied, denn englisch kann selbstverständlich auch jeder, aber es genügt zumindest, um mich stutzig zu machen, als mir die Dame an der Kasse den Preis zunächst auf Gälisch sagt und ich nur verdattert die Anzeige anschaue. Schade eigentlich, auf Gälisch hatte sich der Preis irgendwie weniger angehört.

Zurück im Hostel geht’s erst mal ans Abendessen. Die Ofengeschichte funktioniert nicht so gut, also versuchen wir die Mikrowellenvariante. Schlussendlich ist der Shepperd’s Pie doch essbar, eine Meinung die Carsi aber nicht unbedingt mit mir teilt.

Der Abend ist noch jung und weil wir morgen ja schon früh wieder los müssen, wollen wir die Zeit noch nutzen, um uns Stornoway etwas anzusehen. Es gibt dort nämlich sogar ein Castle, das – wie wir feststellen, als wir dort sind – früher eine Schule war. Diese ist mittlerweile aber in einen neueren Bau nicht weit davon entfernt umgezogen. Seitdem steht das alte Schloss wohl einfach leer.Der große Park drumherum mit einem kleinen Wald ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert, nur sollte man sich vor Golfbällen in Acht nehmen.

Eine weitere Besichtigung der Stadt fällt dann aber leider flach, weil es plötzlich wie aus Kübeln zu schütten anfängt. Zwar hört es bald schon wieder auf, aber es hat gereicht, dass wir nass geworden sind und lieber wieder ins warme, trockene Hostel zurückkehren.


8. Tag: Samstag, 06. Juni 2009

Nachdem uns der Wecker um unsere gewohnte Zeit (7.45 Uhr) aus dem Bett geklingelt hat und wir uns mit dem Frühstück (das als einziges im Preis mit inbegriffen war) gestärkt haben, müssen wir dieses schöne Plätzchen schon wieder verlassen.

Der Weg führt uns heute quer über die Insel, zu dem Teil der Harris genannt wird. Dort befindet sich das kleine Örtchen Tarbert, von wo die Fähren zur Insel Skye übersetzen. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir haben uns wieder auf ein Schiff begeben, auch wenn Carsi seit der letzten Fahrt eine Aversion gegen jegliche Fahrzeuge entwickelt hat, die sich auf dem Wasser bewegen.

Um raus zu sitzen ist es heute auch wahrlich zu ungemütlich. Die Sonne versteckt sich nämlich hinter grauen Wolken, die immer wieder Regentropfen fallen lassen. Hinzu kommt noch ein bissiger Wind. Nachdem ich das Ablegen lange genug gefilmt habe, ziehe ich mich da doch lieber wie Carsi ins Innere zurück.

Die Fahrt nach Uig verläuft aber wesentlich ruhiger, als die Tour vom gestrigen Tag. Außerdem dauert sie auch nur halb so lange und wir versuchen uns mit Kartenspielen und Gesprächen von der eigentlichen Fahrt abzulenken. So geht alles glatt.Und als die Insel Skye vor uns auftaucht, können wir auch gleich noch mit Freude feststellen, dass es wunderbares Wetter hat. Tja, wenn Engel reisen, lacht der Himmel.

Uig ist schon ein hübsches Fleckchen, aber es ist wohl kein Zufall, dass sich dieser Ort auf „ruhig“ reimt. Wir schließen diese sog. Streusiedlung fast schon in unser begeistertes Herz…bis wir uns fragen, wo eigentlich unser Hostel ist.

Straßennamen scheint es hier offenbar nicht zu geben, dementsprechend halten wir vergeblich nach einem Lageplan Ausschau. Eine Tourist Info hat es vor Jahren wohl mal gegeben, zumindest gibt es noch ein altes, verkratztes Schild, aber diese Station kann wohl schon lange kein verzweifelter Backpacker mehr ansteuern. Also wenden wir uns an das freundliche Personal des Ferry Terminals.

Die gute Frau weiß sofort, wo wir hinwollen, aber als sie auf ein graues Haus, ganz oben auf der anderen Seite der Bucht deutet, vergeht uns unsere Freude. „Ihr könnt den Bus nehmen, der fährt in einer halben Stunde. Oder laufen, das dauert etwa eine Stunde.“Das sind ja tolle Aussichten! Wieso hat uns keiner davor gewarnt?

Auf den Bus zu warten dauert uns dann doch zu lange, vor allem weil wir unbedingt noch einen Tante Emma Laden brauchen. Denn wenn wir erst mal DORT oben sind, bringen uns keine zehn Pferde mehr dazu, nochmal runter zu laufen. Also starten wir unseren langen Marsch um die Bucht von Uig. Jetzt wird mir langsam klar, worum der Reiseführer diesen Ort als Streusiedlung bezeichnet hat. Weiter kann man die Häuschen wirklich nicht verstreuen.

Zumindest können wir uns unterwegs noch versorgen. An einer Tankstelle gibt’s einen feinen Sandwich für unterwegs und auf halber Strecke stoßen wir erleichtert auf Tante Emma. So ist auch das Abendessen und das kommende Frühstück gerettet. Wir können den Aufstieg also wagen.

Keuchend und schwitzend schaffen wir die letzte Etappe und stehen mit unserem Gepäck mal wieder – wie könnte es anders sein? – vor verschlossenen Türen. Einchecken mal wieder erst ab 17 Uhr. Naja, zumindest hat die Lage ein Gutes: die Aussicht ist grandios. Das entschädigt uns auch für die Wartezeit. Immerhin können wir unseren Rucksack abstellen und die herrliche Sonne genießen.

Gegen Abend machen wir schließlich noch Bekanntschaft mit ein paar witzigen Leuten. Zum einen wäre da eine Engländerin, die sicher schon auf die 70 zugeht. Sie hat ihren ganzen Besitz verkauft und reist seitdem mit diesem Geld in der Weltgeschichte herum. Auf die Frage, wohin sie unterwegs ist, antwortet sie, sie geht dahin, wo sie gerade Lust hat. Und nachdem ich ihr von Stornoway und Callanish erzählt habe, hat sie offenbar große Lust dorthin als nächstes zu gehen.Zum anderen kommt noch ein älteres Ehepaar aus Kanada hinzu, das eine große Leidenschaft fürs Wandern und die Natur hat und gleich erzählt, was sie schon alles erlebt haben.

So ist die Wartezeit bis zum Einchecken auch bald schon vorbei. Von unserem Zimmer hat man den schönen Ausblick nicht so sehr und es ist zugegebenermaßen auch ein bißchen muffig. Dafür tut die Dusche aber so richtig gut und nach dem Abendessen ist der anstrengende Marsch auch schon fast wieder vergessen. Als Entschädigung bekommen wir zumindest einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Bucht von Uig zu sehen.










9. Tag: Sonntag, 07. Juni 2009

Strahlender Sonnenschein erwartet uns, als wir heute aufstehen. Wie sollte es auch anders sein? Zum Frühstück gibt es heute sogar die doppelte Portion unseres Cornflakesvorrats. Diese kleinen Päckchen beinhaltet ja fast nur eine Kinderportion, das ist zu wenig für ein stattliches Backpackersfrühstück.

Zum Bus müssen wir glücklicherweise nicht wieder kilometerweit laufen, denn gar nicht weit von unserem Hostel gibt es praktischerweise eine Haltestelle, wo uns um halb zehn der Citylink Bus aufgabeln kann. Leider ist heute Sonntag, was bedeutet, dass unsere ehemals geplante Inselrundfahrt ins Wasser fällt. Denn eines sollte man wissen, sonntags geht auf den Inselchen gar nichts. Zum Glück ist Citylink da eine Ausnahme und wir können zumindest einen Zwischenstopp in Portree machen.

Portree ist die „Hauptstadt“ der Insel Skye. Besonders hübsch ist die kleine Bucht mit ihren Bötchen und eigentlich verspricht mein Reiseführer auch ein Museum. Dummerweise entdecken wir nirgendwo einen Hinweis, auch nicht auf dem Stadtplan. Ohnehin haben wir nur eine Stunde Zeit, bevor wir mit dem nächsten Bus weiterfahren nach Kyleakin.

Als wir aus Portree hinausfahren, erhalten wir auch eine Antwort auf die Museumsfrage. Das Aros Centre, das eigentlich die Geschichte der Insel Skye erzählen soll, befindet sich am äußersten Rand von Portree. So weit, dass es nicht einmal mehr auf den Stadtplan gepasst hat. Wer es sich also mal ansehen will: entweder sehr viel Zeit oder ein Auto einplanen.

Die Fahrt quer über die Insel, die ohne Unterbrechung eine Stunde dauert, führt wieder durch wunderschöne Berg- und Seenlandschaften. Für Wanderer und Motoradfahrer sicher ein einziges Paradies, für Radfahrer dagegen wenig empfehlenswert, es sei denn, man steht auf steile Steigungen.

Gegen zwölf erreichen wir den äußersten Zipfel der Insel: das kleine Örtchen Kyleakin, das mit einer großen Brücke mit dem Inselfestland und damit der Ortschaft Kyle of Lochalsh verbunden ist. Glück für uns, dass wir nicht wieder auf eine Fähre zurückgreifen müssen.

Vorerst wollen wir aber noch gar nicht von hier weg, sondern eine Nacht in einem Hostel verbringen. Das kleine Häuschen an der Busstation (jaaa, endlich mal ein Hostel, bei dem man nicht erst noch ewig laufen muss!) wirkt recht unscheinbar und als wir es betreten, müssen wir leider feststellen, dass auch hier die 17 Uhr-Regelung gilt. Doch wir können gerne unsere Rucksäcke da lassen, hier scheint wenig los zu sein.

Kyleakin ist etwa in die gleiche Größenordnung wie Uig zu stecken, nur dass alles etwas dichter beieinander ist. Von vielen Attraktionen kann man nicht sprechen. Touristenmagnet ist sicher das Restaurant/Pub mit seinem dazugehörigen Souvenirshop. Dort halten zumindest die Reisebusse an, wenn sie sich hierher verirren.

Einen Supermarkt gibt es leider nicht, nur einen kleinen Laden, der zwar sonntags auf hat, aber wenig Auswahl hat. Wer in einen Supermarkt will, muss nach Kyle of Lochalsh. Allerdings klingt dies leichter gesagt, als getan. Um die lange Brücke zu erreichen, muss man sich erst ein ganzes Stück weit aus Kyleakin hinaus begeben und wenn man sie erst mal erreicht hat, braucht man etwa 45 Minuten, um sie zu überqueren.

Gut also, dass wir mit dem Nötigsten versorgt sind und getrost hier bleiben können. Wenn man den kleinen Hafen umrundet, kommt man bald an einen schmalen Trampelpfad. Dieser führt zu einer kleinen Ruine, dem Casteal Moal Castle, das man schon von weitem auf einem Hügel entdecken kann. Wenn man allerdings hinlaufen will, muss man auf die Gezeiten Acht geben. Teile des Pfades sind nur dann begehbar, wenn Ebbe herrscht und wenn man dann den kleinen Hügel erklimmen will, sollte man unbedingt die geeigneten Schuhe anhaben, um durch das Dickicht zu stapfen. Stöckelschuhe und Flipp-Flopps sind denkbar ungeeignet.

Dass sich nur wenig Touristen hierher verirren kann man spätestens daran erkennen, dass sie Infotafel praktisch nicht mehr zu lesen ist, aber es hat immerhin eine Bank dort oben, von der aus man einen wunderbaren Blick auf Kyleakin und die Umgebung hat.
Allzu lange verweilen wir dort aber nicht, immerhin haben wir keine Ahnung wann das Wasser wieder steigt und uns womöglich den Rückweg blockiert. Zurück im Dorf besorgen wir uns erst mal einen Sandwich, bevor wir einen kleinen Weg zu einem Kriegerdenkmal erklimmen. Von hier aus ist die Aussicht fast genauso schön und man muss nicht Angst haben, von der Flut überrascht zu werden.
Als es uns zu zugig wird, beschließen wir, ein wenig am Kiesstrand entlang zu laufen. Was man hier alles so findet! Baden scheint offenbar nicht sehr empfehlenswert zu sein, denn wir stoßen auf scharenweise toter Quallen, die am Strand liegen und wir müssen höllisch aufpassen, auf keinen dieser „Flatsch“ zu treten. Wenn man davon aber mal absieht, ist die Lage herrlich. Besonders süß ist das kleine Inselchen, das auf halber Strecke auf dem Weg zwischen Skye und dem Festland liegt. Dort scheint es zumindest nichts zu geben, außer einem Haus, einem Leuchtturm und der Durchgangsstraße.

Bis wir einchecken können genießen wir jedenfalls die Sonne auf einer Bank am Strand. Schließlich soll das hier ein Urlaub und kein Stress werden. Um 17 Uhr kehren wir dann in unser Hostel zurück. Unsere Betten heißen diesmal Trotternish und Waternish, benannt nach zwei der Regionen auf Skye. Carsi ist damit aber wenig zufrieden. Sie will viel lieber in das Zimmer, in das der Herr vor uns eingecheckt hat: das Star Wars Zimmer. Tja, dumm gelaufen.

Da wir noch immer keine Bustickets für unsere weitere Reise haben und wir heute feststellen mussten, wie teuer die Fahrt wird, wenn man sie direkt beim Busfahrer kauft, leisten wir es uns für ein paar Minuten ins Internet zu gehen. Leider ist es selbst von Schottland aus nicht möglich Onlinetickets zu bestellen, was nicht gerade sehr hilfreich ist. Noch kurz E-mails checken, dann lass ich lieber mal Carsi an den Computer. Nach neun Tagen ohne Internet machen sich bei ihr schon die ersten Entzugserscheinungen bemerkbar, da will ich ihr mal lieber nicht im Weg stehen.

Nach dem Abendessen machen wir auch erstmals Bekanntschaft mit unseren beiden Zimmergenossen. Die zwei Jungs sind irgendwie ziemlich durchgeknallt, aber sie scheinen ganz ok zu sein.

Um 21 Uhr machen wir uns dann auf zum Pub, das ganz in der Nähe liegt. Angeblich soll es da heute Livemusik geben. Als wir allerdings ankommen kommt die einzige Musik, die den Raum erfüllt aus der Jukebox. Ansonsten scheint nicht viel los zu sein, außer ein paar Touristen bei ihrem Bier und zwei Mädels, die sich beim Billard duellieren. Deshalb bleiben wir auch nicht allzu lange und genießen stattdessen lieber auf dem Rückweg zum Hostel den Sonnenuntergang über der Bucht.

Entfernung: 77km