Montag, 28. Juli 2008


Tag 7 (26. Juli 2008)– Bitte Füttern!

Dem Fest sei Dank, müssen wir uns auch heute – am Samstag – unter der Sonne schinden. Humanerweise aber erst um 11, sodass wir erst gegen halb neun aus den Federn kriechen und uns für alles sehr viel Zeit lassen. Trotzdem sind wir alle schon total verschwitzt, als wir bloß bei der S-Bahnstation ankommen und sich dann auch noch auf den Sparrenberg schleppen ist eine wahre Herausforderung (Aktion: weg mit der Treppe!).

Auf der Burg ist das Fest schon im vollen Gange, doch mit unseren Passierscheinen kommen wir problemlos rein. Die Wühlmäuse machen sich also wieder an die Arbeit, unter den Augen der begeisterten Zuschauer. Manche Kinder sind fast gar nicht mehr vom Zaun wegzubringen und so manches Mal bekommt man zu hören „Mami, darf ich auch mal mitbuddeln?“

Für musikalische Untermalung ist ebenfalls gesorgt, besonders wenn die Band „Fabula“ mit Dudelsäcken und Trommeln loslegt. Da läuft selbst das Graben bei der ekligen Hitze leichter. Mittags gönnen wir uns ein feines Essen vom Fleischstand und dazu ein leckerer Becher Met (merke: nie mehr Alkohol im Dienst! Bei der Hitze ist der kleine Becher schon total eingefahren).
Für den Nachmittag wird es endlich Zeit, Maßnahmen zu ergreifen. Wenn wir schon hinter Gittern sind und schuften müssen, ist ein Warnschild sicher nicht verkehrt. Und so prangt schon bald ein hübscher Zettel am Zaun: „Archäologen in Ausbildung. Bitte füttern!“

Das Schild zeigt schnell Wirkung und das nicht nur in Form amüsierter Gesichter. Das erste 50 Cent Stück landet schon bald in unserer Grube und Maria unterstützt unsere kleine Aktion noch frisch fröhlich mit einer kleinen Kiste, in der die milde Gabe abgegeben werden kann.

Auch von den Funden her, ist der heutige Tag recht erfolgreich. Neben weiteren Teilen unserer grünen Topfes (zu dem wir unter anderem ein Stück Henkel fanden) ist Steffi auch ein hübsch bemaltes Stück Weserkeramik in die Hände gefallen.

Glücklicherweise haben wir den Schattenplatz erwischt, doch trotzdem zieht sich die letzte Stunde in der Hitze fast endlos dahin. Doch da kommt der rettende Engel: eine Frau ist ganz entzückt von unserem Schild und spendiert uns prompt zwei Becher kühlen Apfelschorle.















Um viertel vor vier, packen wir dann unsere sieben Sachen zusammen und sind stolz auf unsere reichlichen Funde. Den Arbeitstag lassen wir bei einem weiteren Becher Schorle und den Klängen von Fabula ausklingen, bevor ein hübsches kleines Glasfläschchen vom Feuerteufel in unseren Besitz überwandert.

Leider müssen wir auch morgen für das Fest arbeiten, doch glücklicherweise auch etwas später. Und so huschen wir nach Abendessen, Abwasch und ausgiebiger Tour im Internet, nach und nach unter die Bettdecke.



Tag 8 (27. Juli 2008) – Public Grabing

Daran kann man sich gewöhnen. Gegen halb neun kriechen wir nacheinander aus den Federn und sammeln uns zum Frühstück. Es bleibt sogar noch genug Zeit, um ein bißchen im Internet zu surfen, bevor wir heute mal in aller Gemütlichkeit zur S-Bahn schlendern können.
Den Aufstieg auf den Sparrenberg belohnen wir uns heute erst mal mit einem Abstecher beim Tee- und Gebäckstand, wo wir uns noch einen gemütlichen Datteltee bzw. einen kleine Mokka gönnen und auf den Teppichen relaxen, bevor wir um 11 Uhr unsere Arbeit antreten.

Das Schild wird selbstverständlich wieder samt Kiste montiert und der Erfolg erweist sich sofort, als bereits eine Flasche Fruchtschorle darin landet. In die Grube arbeiten wir uns weiterhin auf unserer momentanen Schicht (mittlerweile etwa 1 Meter unter dem normalen Bodenniveau) nach innen hin vor. Die heutige Ausbeute ist diesmal leider nicht so üppig wie am Tag zuvor, doch ein paar schöne Glas- und Keramikscherben finden sich auch heute (leider nichts von meinem beliebten grünem Topf – schade).

In der Mittagspause handeln Steffi und ich bei den Ständen für das Essen sogar einen kleinen Archäologenrabatt aus, ehe noch eine hübsche Kette in meinen Besitz übergeht. Leider ist die Pause viel zu schnell wieder vorbei, aber durch die Unterhaltung fällt das Ganze nicht so schwer.
Um 14 Uhr beschließen wir dann, uns mal der Führung anzuschließen, die im Stundentakt an uns vorbei geht. Allein Steffi hält die Stellung, während der Rest von uns noch etwas das Wissen darüber vertieft, wo wir eigentlich arbeiten.

Als ich dann zurück kommen, staun ich nicht schlecht. In unser blaues Kästchen ist Geld gewandert und es wir zunehmend mehr, denn Steffi hat eine neue Performance entdeckt: das Public Grabing. Indem immer wieder einer von uns an den Zaun steht und stolz die Funde präsentiert, sowie geduldige und ausführliche Antworten auf alle Fragen liefert, fühlen sich die Zuschauer geneigt, sich dafür zu revangieren. Auf diese Weise verdient man nicht nur etwas Trinkgeld, sondern macht den Leuten eine Freude und macht selbst auch interessante Bekanntschaften.

Die neue Schicht ist jetzt bis zur Hälfte abgetragen, die Ausbeute an Funden nicht ganz so hoch, doch die Arbeit mit den Zuschauern macht wahnsinnig viel Spaß. Nach Feierabend teilen wir das Geld fairerweise mit den anderen (etwa 1 Euro für jeden) und erhaschen noch zusätzlich ein Freigetränk, indem wir unserem benachbartem Getränkestand einen alten Ziegel schenken.
Nachdem wir noch eine weitere Runde um den Markt gedreht haben, verlassen wir die Sparrenburg wieder und fahren nach Hause. Unsere Meisterköche Piri und Sophia nutzen die letzten Reste unserer Vorräte um ein leckeres Abendessen zu kochen, bevor wir alle unseren Feierabend genießen können.





Tag 9 (28. Juli 2008)– Just Relax!

Der Verlauf des heutigen Tages ist eigentlich recht schnell erzählt. Wir standen auf, wie aßen, wir genossen unseren ersten freien Tag. Etwas mehr im Detail: wir schliefen heute erst mal alle richtig aus, bevor jeder nach und nach zum Frühstück trottete.

Der erste freie Tag nach sieben anstrengenden Arbeitstagen muss natürlich ausgiebig genossen werden. Während Steffi und ich dies mit gemütlichem Relaxen am PC machen, machen Piri und Sophia einen Abstecher in die Stadt.

Leider kann der Tag nicht nur mit Faulenzen verbracht werden, denn ein kleines bißchen was tun muss man schon. Aber die Putzaktion geht eigentlich recht schnell, hier und da ein bißchen gesaugt und abgewischt und bald ist alles wieder hübsch.

Nur die Waschmaschine bereitet noch ein wenig Kopfzerbrechen. Zuerst stoßen wir nämlich auf ein fieses „Defekt“-Schild, doch zum Glück eilt uns der Hausmeister bald zu Hilfe und verkündet uns die frohe Botschaft, dass alles wieder in Ordnung ist. Sogar die Waschchips verkauft er uns, obwohl es die eigentlich nur beim offiziellen Wäschetausch (morgen übrigens) verkauft werden. Aber unserem Charme kann er einfach nicht widerstehen^^.

Ansonsten verläuft der Tag recht unspektakulär. Wir genießen unsere Zeit, um morgen wieder fit für die Arbeit zu sein.

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