Freitag, 8. August 2008

Tag 20 (8.8.08 – ein idealer Tag zum Heiraten)


Ein fieser kleiner Regenschauer hat uns heute Nacht geweckt, doch sobald das Fenster dicht war haben wir weitergeschlummert. Aber auch jetzt, wo wir wohl oder übel aufstehen müssen, ist der Himmel grau und trüb. Die Wettervorhersage der Zeitung kann das eigentlich nur bestätigen: 100% Regenwahrscheinlichkeit. Jeder von uns rechnet also mit einer langen Pause.
Kathrina ist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen, aber es besteht kein Grund zur Panik. Als wir oben ankommen ist sie bereits da, wenn auch noch weit verschlafener als wir (kaum zu glauben, aber das ist tatsächlich möglich!).


Irgendwie will heut keiner so richtig anfangen, vor allem, weil das Wetter noch immer so unsicher ist. Als wir uns dann doch aufraffen, müssen erst mal die Gruben inspiziert werden. Erstaunlicherweise ist unser Teil nicht geflutet, doch der eklige Schlamm ist trotzdem zurückgeblieben. Kaum, dass jeder seine Position gefunden hat und sich an die Arbeit machen will, setzt aber auch schon der Regen ein. Zuerst versuchen wir noch auszuharren, bis uns Maria dann persönlich in den Bauwagen schickt.

So richtig zum Regnen kommt nicht, doch die Tropfen fallen dennoch, als könnte sich das Wetter nicht richtig entscheiden. Während wir unschlüssig im Bauwagen rumlümmeln, hört der Regen dann aber doch endgültig auf und wir können weiter werkeln.

Schon bald ist es aber auch schon wieder Zeit zur offiziellen Frühstückspause. Allmählich kommt sogar die Sonne ein bißchen raus, aber durch den kalten Wind ist meine Fließjacke trotzdem nicht verkehrt. Erstaunlicherweise haben wir bis jetzt noch nichts von dem bevorstehenden Heiratsboum mitbekommen, doch vermutlich zeigt sich dieser auch erst gegen Nachmittag.

Nach der Pause muss ich allein ans Werk, weil Steffi für heute das Grabungstagebuch schreibt. Langsam wird es sogar richtig warm und man kann endlich wieder im T-Shirt arbeiten. Dass das Unwetter von gestern nicht ohne war, zeigt sich sehr deutlich in den Ästen, die überall herum liegen (und ich spreche hier nicht von irgendwelchen kleinen Zweigen, sondern richtigen Prügeln!).

Die Funde sind heute sehr interessant und nicht wenig an Zahl. Sehr viele Eisennägel kommen zum Vorschein, genau wie Knochen. Ein besonders großer Beckenknochen sticht dabei heraus, genau wie die große Messerklinge. Sehr interessant ist aber auch ein kleiner Fingerhut aus Bronze, von dem Maria aber leider noch nicht so genau sagen kann, wie alt er wirklich ist.

Zum Mittag hin zeigen sich dann auch die ersten Paare auf der Sparrenburg. Schade eigentlich, dass wir dem Spektakel nicht mehr folgen können, denn heute ist ja schließlich Freitag und das heißt: freier Mittag! Nachdem alles wieder verstaut und dokumentiert ist, kann das Wochenende ja kommen.

Als erstes treibt aber der Hunger, deswegen fahren wir in die Stadt und halten nach einem leckeren Imbiss Ausschau. Eher durch Zufall, aber sehr passend zum Eröffnungstag der Olympischen Spiele in Peking entscheiden wir uns für einen Asia Imbiss in der Stadtgalerie. Danach heißt es: die Rückkehr des Schuhungeheuers. Was schon letzte Woche in Hameln seinen Anfang nahm, kommt nun bei Steffi wieder zum Ausbruch, nämlich die Suche nach einem Paar Schuhen! Da heißt es tief durchatmen und viel Geduld, schließlich verschieben wir die Sache aber auf ein andermal und gönnen uns stattdessen Eis, bevor es wieder nach Hause geht und ich endlich unter die Dusche springen kann.

Zum Abendessen planen Steffi und ich heute einen griechischen Bauernsalat mit Bratkartoffeln und Zaziki. Beinahe wären unsere Pläne durchkreuzt worden, als wir feststellen müssen, dass keine Tomaten mehr da sind. Doch Steffi sprintet noch über Schleichwege zum Jibi-Markt, um noch kurz vor Ladenschluss ein paar Dinge zu besorgen.

Mit vollem Magen suchen wir anschließend nach einer Beschäftigung, um den Abend ausklingen zu lassen. Unter den flotten Klängen von Flogging Molly (eine echt coole Band, die muss ich mir merken! Genau das richtige für meinen iro-schottischen Musikgeschmack *hihi*) bastelt Steffi und ich verrückte Figuren aus Luftballons (leider platzen uns 70% der Luftballons bevor wir überhaupt annähernd etwas daraus basteln können) während Piri und Sophia seltsame Bewegungen auf dem Fußboden vollführen. Ich glaube so schnell komm ich heute nicht ins Bett ;)

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